Mehr als zweitausend Jahre waren die mit Wind- oder Wasserkraft betriebenen Mühlen unsere einzigen Maschinen.
Durch die Erfindung der vom Wetter unabhängigen Dampfmaschine und des Elektromoters nahm die Zahl der Wind- und Wassermühlen seit 1850 kontinuierlich ab. Eine endgültige Stillsetzung der alten Mahlwerke wurde durch die Mühlengesetze von 1957/61 und das Mühlenstrukturgesetz von 1971 herbeigeführt.
Bereits während des langsamen Rückgangs begriff man, dass trotz der Vorteile der neuen Entwicklungen die alte Technik nicht vergessen werden darf. Daher schlossen sich idealistisch denkende Mühlenbesitzer und -liebhaber mit engagierten Denkmalpflegern zu Mühlenvereinen zusammen. Der älteste wurde schon 1956 gegründet, und zwar im Rheinland: der Verein zur Rettung der Windmühle in Dinslaken-Hiesfeld, der heute neben zwei Mühlen ein beachtliches Mühlenmuseum unterhält.
Nachdem an weiteren niederrheinischen Mühlen örtliche Fördervereine ihre Arbeit aufgenommen hatten, kam es 1993 zur Gründung des Rheinischen Mühlenverbandes e.V. in Kleve mit dem Ziel, sich für die Erhaltung und Erforschung der durch Wind-, Wasser- oder Pferdekraft angetriebenen Mühlen im gesamten Rheinland einzusetzen.