Mühlenverband Rheinland
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Wassermühlen

Während am Niederrhein die ersten Windmühlen erst im 13. Jahrhundert verbürgt sind, wurden die Wassermühlen bereits im Zuge der mittelalterlichen Klostergründungen ins Rheinland gebracht und sind ab dem 9. Jahrhundert urkundlich belegt. Wassermühlen nutzen die Kraft des fließenden Wassers, die das Wasserrad in Bewegung setzt und mittels Wellen und Zahnrädern Mahlgänge, Schleifsteine, Stampf-, Säge- und Hammerwerke in Gang setzt. Entsprechend der Höhe, in der das Wasser auf das Rad auftrifft, unterscheiden wir drei Arten: oberschlächtig, mittelschlächtig und unterschlächtig.

Beim oberschlächtigen Wasserrad wird das Wasser über ein Gerinne von oben in die einzelnen Kammern des Rades geleitet. Das Gewicht des Wassers setzt das Rad in Bewegung. Wasserräder dieser Bauart finden wir überwiegend dort, wo größeres Gefälle vorhanden ist, also im Süden, Südosten und Osten unseres Verbandsgebietes im Bereich von Eifel und Bergischem Land. Beim mittelschlächtigen Wasserrad schlägt das Wasser in Höhe der Radnabe auf. Räder dieser Art wurden seltener gebaut und nur dort eingesetzt, wo das Gefälle es zuließ. Beim unterschlächtigen Wasserrad taucht der untere Teil des Rades ins Wasser ein und wird durch den Druck des anströmenden Wassers in eine fortwährende Drehbewegung versetzt. Unterschlächtige Wasserräder sind typisch für die flache Landschaft am Niederrhein.

Wird das Aufschlagwasser in Höhe der Achse auf das Rad geführt, spricht man von einem mittelschlächtigen Rad, trifft das Wasser  oberhalb der Achse, aber unterhalb der Radoberkante auf die Schaufeln, so nennt man es rückenschlächtig.

Von den ehemals ca. 4000 Wassermühlen im Gebiet des Rheinischen Mühlenverbandes sind heute um die 100 noch (oder wieder) mit einem Wasserrad versehen. Mehr als 30 dieser technischen Kulturdenkmäler sind funktionsfähig und werden zu festgelegten Terminen für Besucher geöffnet.

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