Mühlenverband Rheinland
Willkommen beim Rheinischen Mühlenverband e. V.

Geschichte

Vorgeschichte 

Die Deutsche Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung (DGM) e. V. ist ein Verein mit Sitz in Minden, der durch Initiative des aus Wesel stammenden Oberkreisdirektors des Kreises Minden-Lübbecke, Dr. Rolf Momburg, 1987 gegründet wurde. Die Gesellschaft versteht sich als Dachorganisation aller Mühlenvereine, Mühlenfreunde und sonstiger Mühleninteressierter in Deutschland. Sie will die Erforschung des Mühlenwesens und die Erhaltung und Nutzung von Mühlen fördern. Die DGM bemühte sich, in allen Bundesländern Mühlenvereinigungen zu gründen, wie sie in Niedersachsen/Bremen und Schleswig-Holstein/Hamburg schon länger bestanden. Nachdem dies zu Beginn der 90er Jahre bereits in allen neuen Ländern Ostdeutschlands sowie in Hessen und Bayern umgesetzt wurde, sollte auch im Rheinland ein vergleichbarer Verband geschaffen werden.

 Gründung des Niederrheinischen Mühlenvereins 1993

Vor diesem Hintergrund bemühte man sich im Regierungsbezirk Düsseldorf, mit den dort ansässigen Mühlenvereinen, Mühlenbesitzern und -interessierten einen Dachverband zu gründen. Der Zweck des Vereins sollte in der Erhaltung der am Niederrhein vorhandenen durch Wind-, Wasser- oder Pferdekraft angetriebenen Mühlen als Kulturzeugnisse liegen. Zu den Aufgaben sollte auch die Erforschung der Geschichte ehemaliger und bestehender Mühlen und Mühlenanlagen sowie deren Bestandsaufnahme gehören.

Für den Aufbau eines Landesverbandes am Niederrhein konnte Anfang der 1990er Jahre Herr Rudolf Kersting, Oberkreisdirektor des Kreises Kleve, sowie Herr Dr. Hans Vogt, Verfasser der Bücher über die Geschichte und den aktuellen Zustand noch vorhandener Windmühlen im Rheinland und der Wassermühlen am Niederrhein, gewonnen werden. Am 17.05.1993 fand die Gründungsversammlung des Niederrheinischen Mühlenvereins in der Donsbrügger Mühle statt. Schon nach kurzer Diskussion wurde die Satzung genehmigt und ein Vorstand gewählt. Vorsitzender wurde Oberkreisdirektor Rudolf Kersting aus Kleve, sein Stellvertreter Dr. Hans Vogt aus Krefeld. Ferner wurden Josef Jörissen von der Klever Kreisverwaltung als Geschäftsführer berufen und Änne Drießen vom Naturpark Schwalm-Nette als Schatzmeisterin. Damit war der aus neun Mitgliedern bestehende Verein gegründet. Zum 22. Oktober 1993 ist der Niederrheinische Mühlenverein in das Vereinsregister beim Amtsgericht Kleve eingetragen worden.

Auf der Jahreshauptversammlung 1994 hat sich der Verein in "Niederrheinscher Mühlenverband" umbenannt.

 

 

Gründung des Niederrheinischen Mühlenvereins am 17. Mai 1993 in der Donsbrüggener Mühle
 

Werbung für den Deutschen Mühlentag 1996;
von rechts: Rudolf Kersting, Norbert Schmitz,
Änne Drießen, Josef Jörissen

  Entwicklung

Die Deutsche Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung (DGM) e. V. führte am 27.05.1996 zum dritten Male einen "Deutschen Mühlentag" durch, der traditionsgemäß am Pfingstmontag organisiert wurde und an dem sich 1996 rund 550 historische Wind- und Wassermühlen im gesamten Bundesgebiet beteiligten. Die bundesweite Auftaktveranstaltung dazu fand in unserem Verbandsgebiet an der Donsbrügger Mühle statt. Schirmherr war der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Constantin Freiherr Heeremann von Zuydtwyck, der den dritten Deutschen Mühlentag auch offiziell eröffnete. Das gesamte Fest dauerte vier Tage.

In den Jahren 1996 bis 1998 führte der Niederrheinische Mühlenverband mehrere Ausstellungen mit aktuellen Aufnahmen regionaler Wind- und Wassermühlen sowie Mühlenmodellen innerhalb des Verbandsgebietes zwischen Emmerich und Wassenberg durch und machte so den Verband und seine Ziele in der Region Niederrhein bekannt.

Im Jahr 1999 bekam der Verband die Gelegenheit, sich an renommiertem Ort, der berühmten historischen Windmühle in Potsdam Sanssouci mit einer Ausstellung "Der Niederrhein und seine Mühlen" einer bundesweiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Von April 1999 bis Februar 2002 konnte mit Fototafeln und Modellen sowie einem gedruckten Begleitheft Werbung für die Mühlenregion im Rheinland betrieben werden; ein wichtiger Meilenstein der Verbandsgeschichte.

(► Ausstellung in Potsdam)

Lokale Ausstellungen zu den Wind- und Wassermühlen der Region wurden auch weiterhin in den Jahren 1999 bis heute in unregelmäßigen Abständen durchgeführt.

Aufgrund der Ausdehnung des Verbandes auf die Eifel und das Bergische Land beschloss die Außerordentliche Mitgliederversammlung am 26.04.2001 in Straelen, den Verband in " Rheinischer Mühlenverband" umzubenennen. Der Name "Niederrheinischer Mühlenverband" war historisch bedingt, da die Gründungsmitglieder weitgehend am Niederrhein ansässig waren. Nunmehr ist das Verbandsgebiet identisch mit der Fläche des Landschaftsverbandes Rheinland.

Die Jahreshauptversammlung der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung (DGM) e. V. fand im Jahr 2001 vom 22.-24.06. in Kleve statt. Rund 250 Mühlenfreunde aus ganz Deutschland waren zu Gast im Parkhotel Schweizerhaus in Kleve. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung am Freitag, dem 22.06.2001 hielt nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Rheinischen Mühlenverbandes Rudolf Kersting und weiteren Grußworten Guido de Werd den Festvortrag mit dem Titel: "Der Niederrhein – eine mühlenreiche Region". Am Samstag nach der Mitgliederversammlung, in der dem Stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Hans Vogt der Preis der deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung 2001 verliehen worden war, wurden fünf verschiedene Exkursionen auch mit Hilfe des Kreisverbandes Kleve für Heimatkunde durchgeführt. Die Abschlussveranstaltung fand im Garten von Schloss Moyland statt.

Am 22.04.2008 wurde im Kreisarchiv des Kreises Kleve in Geldern das Mühlenarchiv des Rheinischen Mühlenverbandes eröffnet. Mehrere großformatige Mühlenfotos und zwei Glasvitrinen mit Mühlenmodellen weisen den Weg entlang des Flures zu den beiden gesonderten Archivräumen im Obergeschoss 3 Etage. Dieses Mühlenarchiv beherbergt neben Mühlenliteratur aus dem Rheinland, der gesamten Bundesrepublik und den benachbarten europäischen Ländern zahlreiche Mühlenfotos, Ansichtskarten und Dias aus dem In- und Ausland wie auch diverse Mühlenmodelle. Zwischen dem Kreis Kleve und dem Rheinischen Mühlenverband ist ein Depositalvertrag geschlossen worden, der neben Aussagen zum Vertragsgegenstand und zur Lagerung der Dokumente  z.B. auch die Nutzung regelt.

Auf der Jahreshauptversammlung des Rheinischen Mühlenverbandes am 7.03.2009 im Kreishaus in Heinsberg traten der Vorsitzende Rudolf Kersting, Geschäftsführer Josef Jörissen und Schatzmeister Paul Rütter von ihren Ämtern zurück. Diese waren seit der Gründung des Verbandes im Jahre 1993 als Vorstandsmitglieder im Verband tätig gewesen und wurden auf Beschluss der Mitgliederversammlung zum Ehrenvorsitzenden bzw. zu Ehrenmitgliedern ernannt. Auf Wunsch des neuen Vorstandes verblieb Josef Jörissen als Regionalvertreter für den nördlichen Bereich des Rheinischen Mühlenverbandes im Vorstand. Gleichzeitig arbeitet er weiterhin als Mitglied in der Arbeitsgruppe "Archiv und Öffentlichkeitsarbeit" des Mühlenverbandes. Somit bleiben die engen Kontakte zwischen dem Rheinischen Mühlenverband und dem Kreisverband Kleve für Heimatpflege erhalten. Aus dieser kooperativen Arbeit heraus resultierten auch gemeinsame Auftritte vom Rheinischen Mühlenverband und dem Kreisverband Kleve für Heimatpflege auf der Floriade 2012 in Venlo und auf der 9. Messe für Tourismus und Freizeit in Kalkar 2013.

 

 


Der Vorstand des Niederrheinischen Mühlenverbandes 1998 in Zons

Das Mühlenarchiv des Rheinischen Mühlenverbandes
im Kreisarchiv des Kreises Kleve in Geldern  bei der Eröffnung am 22. April 2008

Der vorstehende Artikel basiert in Text und Abbildungen weitgehend auf einem Kapitel der "Chronik des  Kreisverbandes Kleve für Heimatpflege e. V." von unserem Vorstandsmitglied Josef Jörissen. Die umfangreiche Chronik (296 S.) zum 100-jährigen Vereinsjubiläum 2013 beschreibt detailliert die Entwicklung und vielfältigen Vereins-Aktivitäten im mühlenreichen Kreis Kleve. (Zu beziehen beim Kreisverband Kleve für Heimatpflege e.V. für 8,50 € + Porto).